Psychologische Familienbegleitung im Kinder-Hospiz Sternenbrücke

Kira Kleinpoppen, Psychologin und systemische Familientherapeutin
Kira Kleinpoppen, Psychologin und systemische Familientherapeutin

Seit Mitte des vergangenen Jahres können die Familien, die in die Sternenbrücke kommen, das Angebot der „Psychologischen Familienbegleitung” wahrnehmen. Die Begleitung durch eine ausgebildete Psychologin und systemische Familientherapeutin spielt eine zentrale Rolle, denn lebensverkürzend erkrankte junge Menschen und ihre Familien durchleben intensive emotionale Herausforderungen.

 

Sie trägt dazu bei, die Lebensqualität der Kinder zu verbessern und ihre Familien in einer der schwierigsten Zeiten ihres Lebens zu unterstützen. Dabei begleitet die Psychologin unsere Gäste teilweise über viele Jahre im Rahmen der Entlastungspflege.

 

Ziel der psychologischen Begleitung

Unsere Psychologin schafft einen sicheren Raum, in dem Gefühle offen ausgedrückt werden können.

 

In einfühlsamen Gesprächen werden individuelle Bewältigungsstrategien entwickelt, um Ängste, Trauer und Unsicherheiten verarbeiten zu können.

Zwei Menschen spazieren auf einem Weg zum Kinder-Hospiz Sternenbrücke

„Ich unterstütze die Familien in der Sternenbrücke durch Gesprächsangebote. Dabei liegen die Themen oder Schwerpunkte gar nicht immer unbedingt auf der akuten Trauersituation oder dem Sterben, sondern es geht um ganz lebensweltliche Themen. Partnerschaftliche Konflikte, Konflikte zwischen Geschwistern und alles, was das Leben sonst noch an Konfliktpotenzial bietet, findet Raum in der Arbeit mit den Familien.

Mir persönlich ist es wichtig, eine Beziehung aufzubauen, die auf Vertrauen basiert, auf Empathie und einen Raum zu schaffen, in dem Akzeptanz da ist für alle Themen und für alle Gefühle."

 

Zentrales Ziel ist es zudem, das Familiensystem zu stärken und die Familie auf den Verlust und das veränderte Leben nach dem Tod des Kindes vorzubereiten.

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit den Trauerbegleiterinnen, dem gesamten Pflegeteam und den Ärztinnen und Ärzten von zentraler Bedeutung, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit stellt sicher, dass die physischen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Kinder, Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen und ihrer An- und Zugehörigen umfassend berücksichtigt werden.

 

Langfristige Begleitung

Da der Verlust eines Kindes eine der schwersten und schmerzhaftesten Erfahrungen ist, die eine Familie machen kann, ist eine langfristige Begleitung – auch über den Tod des erkrankten jungen Menschen hinaus – von unschätzbarem Wert.

 

Denn unverarbeitete Trauer kann zu langfristigen psychischen Problemen wie Depressionen oder Angststörungen führen. Um diesen Folgen entgegenzuwirken, unterstützt unsere Psychologin die Familien dabei, ihren Alltag neu zu strukturieren, Routinen zu entwickeln und sich an die veränderte Lebenssituation anzupassen.

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