Was macht eigentlich …

Was macht eigentlich ...

 

Wir haben unser Team von Praxisanleiterinnen interviewt und eröffnen mit unserer neuen Reihe „Was macht eigentlich …“ einen persönlichen Einblick in unsere Arbeit.

Erfahren Sie mehr über die Aufgaben und besonderen Herausforderungen unserer Praxisanleiterinnen und warum sie ihren Einsatz im Kinderhospiz so schätzen. 

Was sind Deine Aufgaben als „Praxisanleiterin“?

JANA: Zusammen mit der Pflegedienstleitung planen und koordinieren wir die Ausbildungseinsätze im Austausch mit den Krankenpflegeschulen und Ausbildungsträgern und erstellen die Dienstpläne. Eine der wichtigsten Aufgaben ist es, den Auszubildenden ein gutes Ankommen zu ermöglichen und sie behutsam an die besondere Pflege unserer erkrankten Gäste heranzuführen. Zusammen schauen wir, welcher Lernbedarf besteht und welche Vorgaben auf Grundlage der generalistischen Ausbildung erfüllt werden müssen. Über gezielte Anleitung zu pflegerischen Tätigkeiten können sie ihr Wissen vertiefen.

Auszubildende Inna und Praxisanleiterin Urte beim Sondieren Auszubildende Inna und Praxisanleiterin Urte beim Sondieren
Auszubildende Inna und Praxisanleiterin Urte beim Sondieren

Worauf legt Ihr bei der Praxisanleitung den Fokus?

NADINE: Bewusst möchten wir berufsjunge Menschen langsam an unsere sensible Arbeit heranführen, um ihnen so die Möglichkeit zu geben, sich unserem Tätigkeitsfeld in ihrem eigenen Tempo zu nähern. Die Auseinandersetzung mit den Krankheitsbildern, Familienmodellen und unserem Abschiedsbereich ist von besonderer Bedeutung und wird empathisch von uns begleitet. Eine Hausführung durch die pflegerischen Versorgungsbereiche bietet Raum für Fragen und persönlichen Austausch.

Was schätzt Du an der Arbeit im Kinderhospiz?

URTE: Auszubildenden die Hand zu reichen, damit sie ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft mit Freude, Wissen und Verständnis meistern können, ist mir wichtig. Sie an ihre Kompetenzen und Stärken heranzuführen, die Ganzheitlichkeit und Zusammenhänge von fachlichem Wissen und sozialen Fertigkeiten zu verstehen, dafür ist die Sternenbrücke der richtige Ort. Das Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen mit lebenslimitierenden Erkrankungen sowie ihren Familien bringt einen besonderen Blickwinkel in den Beruf zukünftiger Pflegefachkräfte ein – das schätze ich besonders.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Pflege lebensverkürzend erkrankter junger Menschen?

Praxisanleiterin Jana in einem Zwischengespräch Praxisanleiterin Jana in einem Zwischengespräch
Praxisanleiterin Jana in einem Zwischengespräch

JANA: Eine der Herausforderungen besteht sicher darin, dass die Krankheitsbilder der jungen Menschen sehr vielseitig sind und sie daher eine intensive Pflege und individuelle Begleitung benötigen. Um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Gäste und ihrer Familien zu verstehen, braucht es Zeit und Ruhe sowie viel Einfühlungsvermögen. Natürlich gibt es auch Situationen, die emotional herausfordernd sind, nicht nur verbunden mit dem Themen Sterben, Tod und Trauer. Der Austausch im Team und ein gesunder Ausgleich zur Arbeit sind dann eine wichtige Stütze. Ich glaube, darüber hinaus erlebt jeder ganz persönliche Herausforderungen, die aber auch immer ein Anstoß für Weiterentwicklung und Wachstum sein können.

 

Was nimmst Du aus Deiner Arbeit in der Sternenbrücke mit?

URTE: Da ich selbst mit den Tücken einer chronischen, lebensverkürzenden Erkrankung im Leben stehe, ist die Arbeit in der Sternenbrücke für mich ein großes Geschenk. Zu sehen oder zu spüren, wie ich mit kleinen Gesten, Worten oder einfach nur damit, da zu sein, Gästen, Zugehörigen oder Mitarbeitenden Kraft, Mut oder Trost spenden kann, ist für mich der größte Anker des Lebens.

 

Gibt es einen besonderen Moment, von dem Du uns erzählen möchtest?

NADINE: Allgemein ist es mir persönlich stets wichtig, Auszubildenden aufzuzeigen, dass der Pflegeberuf sehr schön ist. Oftmals erleben sie in ihrer Ausbildung Frustrations- und Zweifelsmomente durch innere und äußere Struktureinflüsse. Im Kinder-Hospiz Sternenbrücke machen viele die Erfahrung, dass persönliche Wertschätzung, sich als Person gesehen und gehört zu fühlen und auf Augenhöhe miteinander zu arbeiten unabhängig von Personalmangel, berufspolitischen Einflüssen und gesetzlichen Vorgaben möglich ist.

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