Liebe Mitglieder, Freunde, Unterstützer und Familien der Sternenbrücke!
Da ich als Hospizleitung am 1. September in den Ruhestand gehe, ist es mir ein großes Anliegen, Ihnen mit diesem Brief von ganzem Herzen persönlich Danke zu sagen. Danke für Ihre Hilfe, Unterstützung und den festen Glauben daran, dass es so ein besonderes Haus wie die Sternenbrücke braucht.
Als Kinderkrankenschwester habe ich vor meiner Aufgabe in der Sternenbrücke in Kinderkliniken viele Kinder mit ihren Familien am Lebensende begleitet und außerdem durch ehrenamtliche Begleitung von über 40 Familien in ihrem Zuhause immer mehr erfahren, was die Familien in dieser schweren Lebenssituation benötigen, wo sie dringend Hilfe und Unterstützung brauchen. Eine Kinderklinik konnte das nicht leisten, Geschwister hatten hier oft keinen Zugang, Freunde und Angehörige bekamen keinen Raum, obwohl sie für die Familie so wichtig waren und Halt hätten geben können.
So entstand bei mir die Idee, ein Kinderhospiz auf den Weg zu bringen. Es gab circa 55.000 Familien mit lebensbegrenzt erkrankten Kindern in Deutschland, und sie brauchten Hilfe. Ich erfuhr in der Öffentlichkeit zunächst sehr große Berührungsängste mit diesem Thema. Der Gedanke war für viele befremdlich und erschütterte die Menschen. Dass das Projekt zunächst zu 100 Prozent auf Spenden angewiesen war, machte es noch einmal schwerer. Auch ein Grundstück, ein Haus zu finden, war ein steiniger Weg.
Aber mithilfe von zwei großartigen Schirmherrinnen, Annegrethe Stoltenberg und Dr. Isabella Vértes-Schütter, und durch die Begegnung mit Peer Gent, unserem kaufmännischen Geschäftsführer, der auf mich zukam und gerne mithelfen wollte, taten sich Menschen zusammen, die unerschütterlich den Aufbau des Kinderhospizes voranbrachten. 1999 wurde dann der Förderverein gegründet, um Spenden für dieses besondere Haus sammeln zu können. Mithilfe einer Mutter, die selbst ihren Sohn verloren hatte, konnten wir die Stiftung gründen. Sie ist bis heute an unserer Seite, und ich bin ihr zutiefst dankbar.
Sie alle haben daran geglaubt, festgehalten und geholfen, dass es dieses Haus heute gibt. Unermüdlich stehen und standen Sie dieser besonderen Arbeit, diesen Familien mit ihren schwer erkrankten Kindern zur Seite.
Leider bleiben mir nur Worte, um meine tiefste Dankbarkeit Ihnen gegenüber zum Ausdruck zu bringen. Sie haben geholfen, dass nun schon über 700 Familien in diesem Haus Hilfe und Unterstützung erhalten haben.
195 Familien sind den letzten Lebensweg ihres Kindes bei uns gegangen.
Bitte bleiben Sie an der Seite der Sternenbrücke, an der Seite dieser Familien, damit weiterhin jegliche Unterstützung möglich ist. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihr Vertrtrauen und wünsche auch Ihnen immer liebe Menschen, die sich helfend an Ihre Seite stellen, wenn Sie es benötigen.
Herzlichst Ihre
Ute Nerge