Geschwister berichten

Story Guests & families 02.09.2024

Ihre Wünsche, Sorgen und Gedanken im Fokus

Kinder und Jugendliche, deren Bruder oder Schwester lebensverkürzend erkrankt ist, befinden sich in einer besonderen Lebenssituation.

In unserer Geschwisterzeit in der Sternenbrücke nimmt die bedürfnisorientierte Begleitung der gesunden Geschwister daher einen besonderen Stellenwert ein. Unser pädagogisches Team widmet sich täglich von 14.00 bis 18.00 Uhr mit viel Fantasie und Einfühlungsvermögen den Bedürfnissen der Geschwister unserer erkrankten jungen Gäste. 

Tjara, Alexander, Stian und Anouk teilen in Interviews mit uns, was ihnen dieses Angebot bedeutet, was sie bewegt und was sie sich wünschen.

Eine tiefe Freundschaft

Alexander (19) und Tjara (20) haben sich vor zehn Jahren in der Sternenbrücke kennengelernt. Aus der gemeinsamen Geschwisterzeit ist eine tiefe Freundschaft entstanden.

Wie sie die Sternenbrücke erleben

Alexander fährt mit seiner Familie schon fast seit Eröffnung regelmäßig in die Sternenbrücke. „Als Kind war unser Aufenthalt einer der schönsten Urlaube. Auch, weil wir alle zusammen sein konnten.“

Für Tjara ist die Atmosphäre im Haus besonders: „Wenn ich in der Sternenbrücke ankomme, fällt die ganze Last von mir ab. Egal in welcher Situation ich mich gerade befinde, auf einmal ist alles perfekt.“

Was die Geschwisterzeit für sie bedeutet

Beide erzählen, dass die Geschwisterzeit für sie eine große Entlastung war – und ist. Alexander erinnert sich: „Egal ob Kino oder Tretbootfahren – die Geschwisterzeit war als Kind immer das Highlight.“

Für Tjara war es wichtig, einmal im Mittelpunkt zu stehen: „Dort waren wir Geschwister mal im Fokus – das habe ich sehr genossen.“

Sorgen, Gefühle und gesellschaftlicher Blick

Sorgen um ihre Geschwister sind Teil ihres Lebens. Tjara: „Natürlich weiß ich, dass der Tag irgendwann kommt, an dem sie nicht mehr bei uns ist – aber genau deshalb genieße ich jeden Tag, den ich mit ihr habe.“

Alexander ergänzt: „Der Tod gehört zum Leben dazu. So lange ist jeder Tag, den ich mit Alina habe, ein wundervoller Moment.“

Auch mit Blicken und Reaktionen von außen mussten beide lernen umzugehen.
Tjara betont: „Ich schäme mich nicht für meine Schwester, sondern bin stolz auf sie.“

Ihr Wunsch an die Gesellschaft

Alexander wünscht sich mehr Normalität: „Es sollte dazugehören, erkrankte Personen nicht unsichtbar zu machen. Jeder Mensch ist ein Mensch, egal wie er aussieht.“

Tjara ergänzt: „Ich würde mir wünschen, dass erkrankte Menschen selbstverständlich Teil unserer Gesellschaft sind – ohne Tabus und Berührungsängste.“

Spielen und Freiräume

Die Geschwister Stian und Anouk besuchen die Sternenbrücke seit 2018 gemeinsam mit ihrem Bruder Erik.

Wie sie die Sternenbrücke erleben

Für beide sind die Besuche ein Highlight. Stian sagt: „Mir gefällt besonders gut die Geschwisterzeit und der Spielplatz draußen.“

Anouk ergänzt: „Ich mag das auch am liebsten.“

Was die Geschwisterzeit für sie bedeutet

„In der Geschwisterzeit können wir Dinge ausprobieren, die wir zu Hause nicht machen können. Wir haben mehr Freiheiten“, erzählt Stian.

Und Anouk fasst es schlicht zusammen: „Wir sind zusammen und können spielen.“

Sorgen, Gefühle und gesellschaftlicher Blick

Die beiden wachsen mit einem Bruder auf, der nicht sehen und nicht sprechen kann. Das ist für sie normal – doch sie erzählen auch, wie Pflegekräfte und die Oma im Alltag helfen.

Stian: „Eigentlich ist unser Alltag gar nicht so anders – wir gehen zur Schule, und wenn wir nach Hause kommen, machen wir meistens etwas mit Erik.“

Ihr Wunsch an die Gesellschaft

Ihre größte Botschaft ist die Selbstverständlichkeit: Erik ist für sie einfach ihr Bruder – und soll von anderen auch so gesehen werden.

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