
„Pflege ist meine Berufung“
Interview mit Krankenschwester und Hygienefachkraft Martina
Zum Tag der Pflege haben wir mit unserer Kollegin Martina Koopmann gesprochen. Seit elf Jahren ist sie Teil des Teams der Sternenbrücke, heute arbeitet sie zu 25 % in der Pflege und zu 75 % als Hygienefachkraft. Im Gespräch erzählt sie von ihrem Werdegang, ihrem Alltag im Kinder- und Jugendhospiz und davon, warum sie ihren Beruf als Berufung empfindet.
Traumberuf
„Bereits mit 13 Jahren habe ich mir gesagt: Ich muss Krankenschwester werden. Das war damals schon so! Mein Examen liegt inzwischen 30 Jahre zurück – und ich konnte mir nie etwas anderes vorstellen. Die Pflege ist meine Berufung!“
Der Weg zur Hygienefachkraft
„Ich war zunächst Hygienebeauftragte ohne große Vorkenntnisse. Dann habe ich die zweijährige Ausbildung zur Hygienefachkraft im Hygiene- und Umwelt-Institut in Hamburg gemacht – mit Schule und Praktika in verschiedenen Krankenhäusern. Seitdem bin ich hier Fachkraft.“
Warum die Sternenbrücke?
Bevor Martina in die Sternenbrücke kam, sammelte sie vielfältige Erfahrungen: in der Intensivmedizin, in der Behindertenhilfe und als Wohnbereichsleitung für Wachkomapatienten.
„Als ich die Stellenanzeige der Sternenbrücke sah, wusste ich sofort: Das passt. Schon bei der Einarbeitung hatte ich das Gefühl, nach Hause zu kommen. Die Sternenbrücke vereint all meine bisherigen Erfahrungen – und ich weiß: Hier gehe ich nicht mehr weg.“
Ein Tag im Kinderhospiz
Martina kommt früh, meist gegen 6.15 Uhr, und startet mit der Übergabe. Danach folgen Medikamentengabe, individuelle Pflege, Therapietermine und gemeinsame Aktivitäten mit den jungen Gästen.
„Manche Kinder wünschen sich einen Spaziergang, andere haben schon Pläne mit ihren Eltern. Jeder Tag ist individuell – genau das macht die Arbeit so besonders.“
Persönliche Stärken in der Pflege
„Man muss das innere Kind leben. Auch mal Quatsch machen, tollpatschig sein – darüber freuen sich die Kinder sehr. Gleichzeitig muss man flexibel sein: wenn es einem Gast schlecht geht und einem anderen gut, muss ich schnell zwischen den Situationen wechseln können.“
Umgang mit Trauer
In einer Einrichtung wie der Sternenbrücke gehört auch der Abschied zum Alltag.
„Wichtig ist die Balance zwischen Nähe und Distanz. Ich nehme nichts mit nach Hause – aber natürlich bewegt es mich. Wir haben hier ein starkes Team, das trägt. Wenn ein Gast verstirbt, wird das ganze Haus ruhiger, bedächtiger. Wir achten dann besonders aufeinander. Das macht diesen Ort so wertvoll.“